Gebi Bendler

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Staatlich. Geprüfter Berg- und Skiführer / IFMGA Mountain Guide
Geb. 1983
Chefredakteur des Bergsport-Sicherheitsmagazins bergundsteigen & Historiker

Upcoming Events
Januar 2025
Freeride plus – wenig Höhenmeter zum Pulvertraum
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Tirol
Die „Kalkögel“ in unmittelbarer Nähe der Stadt werden gern als „Nortiroler Dolomiten“ bezeichnet und in ihren nordseitigen Karen und Rinnen hält sich oft lang perfekter Pulver. Dank den Liften des der Axamer Lizum brauchen wir…
Mi., 22 Jan.
confirmation_number 150,00€
Dezember 2025
Skitour Saturday - Skitour where its best
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Tirol
Winterlandschaft im Gebirge, unverspurte Hänge und guter Schnee – sind alles was das Skitour – Herz begehrt! Bei unserem „Skitour Saturday“ fahren wir dort hin wo der Schnee und die Bedingungen am Besten sind. Dein…
Sa., 13 Dez.,  07:00 – 15:00
confirmation_number 150,00€
Sonntags Schneeschuhtour auf den Patscherkofel (2.246 m) – „must-see“ für alle Innsbruck-Reisenden
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Tirol
Der Patscherkofel – Innsbrucks Hausberg – ist im Winter ein Paradies für fitte Genießer:innen sowie ambitionierte Gipfelstürmer:innen. Mit seinen sanften Hängen, den herrlichen Ausblicken über das Inntal und die Stadt sowie der guten Erreichbarkeit ist…
So., 14 Dez.,  08:00 – 15:00
confirmation_number 95,00€

Höhenangst als Motor

Aufgewachsen am Wilden Kaiser, einem der Kletterparadiese in Tirol, wurden mir die Berge quasi in die Wiege oder besser gesagt als Stolpersteine in den Weg gelegt. Als Kind hatte ich Höhenangst, wenn wir beispielsweise gemeinsam mit den Spielkameraden einen Hochsitz für die Jäger im Wald erklommen. “Euch werde ich es noch zeigen”, dachte ich mir, als sich meine Freunde über meine vermeintliche Feigheit amüsierten. Ich möchte ein richtiger Kletterer werden, so ein „wilder Hund“ oder „Verrückter“, wie mein Vater meinte. So einer, wie wir sie bei unseren Ausflügen zum Wandfuß des Wilden Kaisers hoch droben in der Vertikalen, hunderte Meter über dem Abgrund baumelnd, erspähen konnten. Meinem kleinen, um ein Jahr jüngeren Bruder, musste ich nicht lange von dieser Idee überzeugen. Er machte als Kind sowieso alles nach, was ich vormachte. Unser Papa hatte jedoch keine Freude mit unserem Wunsch, das Klettern zu erlernen. Er war nämlich – ebenso wie wir – am Wilden Kaiser aufgewachsen und musste als Kind Zeuge tödlicher Kletterunfälle werden. Denn sein Elternhaus befand sich direkt neben der Kirche, in der die tödlich Verunglückten – oft in einem Jutesack – gebracht wurden. Sein Widerstand stachelte aber erst recht den jugendlichen Rebellen in uns an.

Erster Sponsor: Oma


Geheim besorgten wir uns mit dem zusammengesparten Geld von Oma eine Kletterausrüstung. Knoten und Seiltechniken zeigten uns keine Bergführer, sondern die Erklär-Illustrationen in einem Katalog der Kletterfirma Petzl. An einer unberührten 50-Meter-Wand nahe unserem Elternhaus versuchten wir die im Katalog gesehenen Knoten und Seiltechniken in die Tat umzusetzen. Haken gab es dort keine, stattdessen schlugen wir flache Verbindungseisen aus dem Baumarkt in die Felsritzen und wickelten den von bäuerlichen Weidezäunen zweckentfremdeten Draht um einen Baum inmitten der Wand. An dieser provisorischen Standschlinge seilten wir ab. Glücklicherweise überlebten wir diese Trial-und-Error-Phase. Bald mussten wir einsehen, so nicht weiterzukommen. Wir schrieben uns daraufhin ohne das Wissen unserer Eltern zum Klettertraining bei der Alpenvereinssektion Wilder Kaiser ein. Ein Glücksfall! Unser Papa sah nun auch ein, dass unter den Fittichen unserer beiden Trainer, zweier Bergführer, das Klettern vielleicht doch halbwegs sicher erlernt werden kann und nicht nur eine Aktivität für lebensmüde Adrenalinjunkies ist. Meine Höhenangst bekam ich unter der Anleitung unserer Trainer ebenso immer besser in den Griff. Es folgten viele Wettkämpfe und mit 16 konnte ich meine erste 10+/11- klettern. Mein kleiner Bruder Markus auch – als damals jüngster Kletterer weltweit. Er schlug den Weg zum Profikletterer ein und wurde sogar zweimal Weltmeister im Eisklettern. Ich kehrte den stickigen Wettkampf-Isolationszonen in den Kletterhallen bald den Rücken zu und fokussierte mich mehr und mehr aufs Draußensein und auf alpines Gelände (auch mit Skiern). Nach dem Abschluss meiner Studien Geschichte, Germanistik und Spanisch in Innsbruck, Regensburg (D) und Valladolid (E) absolvierte ich die Ausbildung zum Bergführer, um andere Menschen dabei zu unterstützen, ihre Höhenangst (oder welche Hindernisse auch immer in den Bergen) zu überwinden. Genauso wie mich damals meine beiden Trainer und Mentoren, die Bergführer Sepp und Christian, unterstützen und mir damit nicht nur eine neue Welt eröffneten, sondern gleich mein ganz persönliches Universum

Alpine Highlights

Himalaya – Erstbesteigung des Devbhoomi 6057m

Himalaya – Erstbesteigung Alpbandriol (5000 m) via die Route “Rehab Line” (7b, A2)

Kirgistan – Erstbegehung der Route „Krukonogi“ (2000 m, 7a+) auf den Kotina (4520 m), Kara Su Tal, Tien Shan-Gebirge (Nominierung für Piolet d’Or-Liste), Erstbegehung der Route „Tyrolienne“ (1200 m, 6c), Silver Wall (3800 m), Kara Su Tal, Tien Shan-Gebirge, Erstbegehung „Eaßtbegeung“ (7a), Green Wall (3600 m), Kara Su Tal, Tien Shan-Gebirge

Patagonien – Fine Piece (7a+), Cerro Pollone

Alpen – mehrere Erstbegehungen in verschiedenen Gebirgsgruppen

Sportklettern bis 8c und 8a+ onsight

Kletterwettkämpfe: Bayerischer Vizemeister 1997, Platz 4 Österreichische Meisterschaft 1998, Tiroler Vizemeister Herren 1999, Teilnahme Europacups


Ausbilder: Ausbildungsteam der Bergrettung Tirol, Mentor beim Junge-Alpinisten-Programm des Österreichischen Alpenvereins, Kernlehrteam Österreichischer Alpenverein, Vortragender Österreichische Bergführerausbildung

de_DEDeutsch
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